Meta-Datensammlung für KI – nur noch zwei Tage zum Widerspruch
Wer nicht möchte, dass die eigenen Daten Teil der KI werden, muss bis spätestens 26. Mai aktiv widersprechen. Danach können die Daten nicht mehr zurückgeholt oder gelöscht werden.
Betroffen sind unter anderem Namen, Benutzernamen, Profilbilder, öffentliche Beiträge, Fotos, Videos, Stories, Reels und Kommentare. Bei WhatsApp sind persönliche Chats durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung grundsätzlich geschützt. Allerdings gelten Gespräche mit dem KI-Assistenten “Meta AI” als öffentlich und können ebenfalls für das Training verwendet werden.
Um der Datennutzung zu widersprechen, müssen Nutzer von Facebook und Instagram ein Formular im eingeloggten Bereich der jeweiligen Plattform ausfüllen. Die Verbraucherzentrale NRW rät dringend, diese Möglichkeit bis zum Stichtag zu nutzen. Danach verlieren Nutzer dauerhaft die Kontrolle über die Verwendung ihrer Daten, selbst nach Löschung des Accounts.
Die Verbraucherschützer halten Metas Vorgehen für rechtswidrig und hatten eine einstweilige Verfügung beim Oberlandesgericht Köln beantragt. Das Gericht wies die Klage jedoch ab. Die Nutzung der Daten durch KI sei gerechtfertigt, urteilten die Richter.
Meta begründet den Schritt mit branchenüblichem Vorgehen. Das Training sei entscheidend dafür, dass die KI-Produkte die deutsche Kultur, Sprache und Geschichte zunehmend besser verstehen. Eine Unterlassungsverfügung wäre laut Meta ein Rückschlag für deutsche Verbraucher, die sich lokal relevante KI-Technologie wünschen.
Daten als Treibstoff für Metas KI-Ambitionen
Der Schritt ist Teil von Metas Strategie, im wachsenden Markt für künstliche Intelligenz Fuß zu fassen. Die Milliarden Nutzer auf den Plattformen stellen einen nahezu unerschöpflichen Datenschatz dar, den der Konzern als Treibstoff für seine KI-Modelle nutzen will.
Kritiker sehen darin jedoch eine Gefahr für die Privatsphäre. Die Nutzer erhalten keine Vergütung für ihre Daten und können die genaue Verwendung nicht nachvollziehen. Es besteht das Risiko, dass die digitale Identität durch KI-Reproduktion verwässert wird.
Ki-Chatbots als Werbevehikel
Auch der Einsatz von KI-Chatbots als “digitale Begleiter” wirft Fragen auf. Laut Experten könnten diese vor allem als Werbe-Werkzeuge dienen, die intime Kenntnisse über die Nutzer ausnutzen. Besonders für Kinder und Jugendliche birgt der Umgang mit KI-Systemen Risiken.
Meta steht mit seinen KI-Ambitionen nicht alleine da. Auch andere Tech-Konzerne wie Google, Microsoft und Apple investieren massiv in den Bereich. Der Wettlauf um die Vormachtstellung in der KI-Entwicklung ist in vollem Gange.
Doch je mehr die Systeme in den Alltag vordringen, desto drängender werden Fragen nach Regulierung, Transparenz und Schutz der Privatsphäre. Der Fall Meta zeigt exemplarisch, wie schwierig die Balance zwischen technologischem Fortschritt und Wahrung der Nutzerrechte ist.
